Sonntag, 1. März 2009

Jürgen Rudolph

10. Januar 2009
Kinder sollen nicht die Verlierer sein

„Wenn einer den Gerichtssaal als Sieger verlässt, hat das Kind verloren“, sagt der Familienrichter Jürgen Rudolph, der in drei Jahrzehnten über mehr als 4 000 Scheidungen zu Gericht gesessen hat. 1992 gehörte er zu den Initiatoren des Arbeitskreises Cochem, in dem Vertreter der Lebensberatung, des Familiengerichtes, Gutachter, das Kreisjugendamt, Mediatoren und Anwälte des Landkreises sitzen.

Kinder leiden unter Trennungen, dieses Leid wird verstärkt, wenn sich die Eltern während des Trennungsprozesses in die Haare bekommen. Das will dieser Arbeitskreis verhindern. Schnelle Intervention ist wichtig, weiß Jürgen Rudolph aus Erfahrung. Je schneller reagiert werde, desto mehr Schlimmes könne verhindert werden.

Gelingt es einem Elternteil, das Kind gegen den anderen Elternteil aufzuhetzen, ist für das Kind eine negative soziale Karriere fast schon vorgezeichnet. Das beweisen Forschungen in den USA. Auf solche Forschungsergebnisse greift der Arbeitskreis Cochem oft zurück, denn in Deutschland steckt die Wissenschaft auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen.

Als Familienrichter kennt Jürgen Rudolph seine Grenzen. Auf psychologische Prozesse könne er keinen Einfluss nehmen. Das habe er als Jurist nicht gelernt. Deshalb: Der Arbeitskreis arbeitet auch mit Psychologen zusammen. Das Ziel der Arbeit aller Beteiligten lautet stets: Dem Kind sollen beide Elternteile erhalten bleiben.

Weitere Informationen über diesen beispielhaften interdisziplinären Cochemer Arbeitskreis gibt es unter www.ak-cochem.de

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